GmbH verkaufen mit Schulden ist grundsätzlich möglich

Die Gründung einer GmbH in Berlin ist immer auch mit gewissen Risiken verbunden und die Unternehmensführung geprägt durch unterschiedliche, nicht immer kalkulierbare Faktoren. Problematisch wird es für Gesellschafter und somit auch für die Geschäftsführung, wenn die gewünschten Erfolge langfristig ausbleiben und Banken und Investoren eine weitere Zusammenarbeit ablehnen. Für eine GmbH bedeutet dies zumeist eine absehbare Zahlungsunfähigkeit, Verschuldung und im letzten Schritt der Antrag auf Insolvenz, zu der GmbH Geschäftsführer bei fehlender Liquidität gesetzlich verpflichtet sind. Oft kommt auch der Versuch der Unternehmenssanierung nicht mehr in Frage, da die Möglichkeiten der Umfinanzierung meist bereits ausgeschöpft sind und der Erfolg einer solchen Sanierung eher zweifelhaft ist.

Bevor GmbH Geschäftsführer allerdings den Gang zum Amtsgericht in Kauf nehmen, sollten ggf. andere Optionen geprüft werden. Eine Insolvenz entbinde Geschäftsführer und Gesellschafter nicht von etwaigen Verpflichtungen, sondern ist zeitaufwendig und nervenaufreibend. Darüber hinaus besteht das Risiko einer Gesellschafter- oder Geschäftsführerhaftung, die sich nicht ausschließlich auf die eigene Kapitalanlage bezieht, sondern auch, im Falle einer Schadensersatzpflicht, auf das gesamte Privatvermögen. Insolvenzen und die damit verbundenen gesetzlichen Verpflichtungen sind oftmals schwer zu durchschauen, so dass es nicht selten zu juristischen Fehlern mit weitreichenden negativen Konsequenzen für alle Beteiligten kommt. Daher sollte auch die Option, die GmbH schnellstmöglich und vor Eintritt der Insolvenz zu verkaufen, ebenfalls ins Auge gefasst werden.

Langfristige Entlastung durch GmbH Verkauf

Für Geschäftsführer ist der GmbH Verkauf trotz Verschuldung eine langfristige Erleichterung. Alle Verpflichtungen gehen nach der notariellen Übereignung auf den neuen Geschäftsführer über sowie auch eine etwaige Haftungsverpflichtung. Dies bezieht sich auch auf die Schulden der GmbH, für die die neuen Gesellschafter aufkommen müssen. Dies stellt jedoch zumeist kein Problem dar, da eine Übernahme nur von Investoren vorgenommen wird, die eine entsprechende wirtschaftliche Grundlage aufweisen und mit etwaigen Risiken vertraut sind. Eine genaue Prüfung der Unternehmenssituation minimiert das Käuferrisiko.

Ehemalige Geschäftsführer einer GmbH bekommen durch den Verkauf den notwendigen Background, um in neue Projekte zu starten, da ihre Reputation und persönliche Bonität unberührt bleiben. Vorausgesetzt, dass die Angaben bezüglich der Unternehmenssituation und des Unternehmenswertes stimmig sind. Falschangaben des ursprünglichen Geschäftsführers können dagegen zu einer Rückabwicklung des Verkaufs führen und damit zu Schadensersatzforderungen und ggf. Haftstrafe. Sind alle Informationen korrekt, bleibt der Verkauf rechtmäßig und es steht einer neuen Zusammenarbeit mit Banken und Investoren in Bezug auf neue Unternehmungen nichts im Wege. GmbH Käufern erschließen sich auch bei dem Kauf einer verschuldeten GmbH einige Vorteile, da hier kein Stammkapital mehr notwendig ist und die Voraussetzungen für den sofortigen Unternehmensstart bereits erfüllt sind.

Die Option, die GmbH vor vollständiger Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz zu verkaufen, steht grundsätzlich immer dann offen, wenn die Verschuldung überschaubar ist und ein Unternehmenserfolg mit ausreichenden finanziellen Mitteln durch einen anderen Geschäftsführer erreicht werden könnte. Ein Antrag auf Insolvenz darf allerdings weder durch den Geschäftsführer selbst noch durch Gläubiger für die GmbH gestellt worden sein, da der Verkauf in diesem Fall nicht mehr möglich ist. Dasselbe gilt auch dann, wenn offene Forderungen von Sozialversicherungsträgern bestehen. Es ist daher ratsam, dass diese auch bei schlechter Liquidität grundsätzlich vorgezogen und ausgeglichen werden.